Test: CD-Player Audio Aero Capitole Reference
Die Röhren am Ausgang werden von
modernen ICs getrieben und sorgen für
wohlklingenden Klirr
Der D/A-Wandler bezieht ein hochge-
rechnetes, mit neuem Takt versehenes
192-kHz-Signal
in Relation zu dem, was der Rest der
Kette hinzufügt, aber nicht die Welt
ist. Andererseits: Es gibt so viele CD-
Player, die sich nahezu perfekt messen
und gut klingen, somit sind die Röh-
ren noch nicht der Garant für bestes
Abschneiden im Hörraum. Aber es
ist offensichtlich was dran. Ich weiß,
es ist eine recht strapazierte Aussage,
aber weil es so unglaublich gut passt,
treffe ich sie trotzdem: Der Capitole
Reference misst sich klanglich mit den
besten analogen Zuspielern. Es ist die-
se unglaubliche Selbstverständlichkeit,
verkörperte Dynamik und Spielfreude,
die mich dazu bewegt, sie zu treffen.
Inwieweit die Röhren im Ausgang et-
was mit der Geschmeidigkeit zu tun
haben, möchte ich gar nicht behaupten
- ich kenne sie nicht, vermute es aber
stark. Ich hatte auch das Gefühl, ob-
wohl ich das zu Testzwecken gern ver-
wende, Metal-Geschrammel von die-
sem feingeistigen Laufwerk fernhalten
zu wollen. Deshalb gab‘s barocke Klas-
sik von Simone Dinnerstein, Jazz von
Wynton Marsalis und japanischen Pop
von Stereopony. Eins ist sicher: Dieses
unglaublich
weite
Universum
von
Feinstinformationen zaubert der Capi-
tole Reference. Die Abbildungsschärfe
ist beängstigend, eine so offene, realis-
tische Bühne haben bisher noch weni-
ge HiFi-Geräte so überzeugend abge-
liefert. Ich bin geneigt zu sagen, selten
eine so beeindruckende Laufruhe bei
der Wiedergabe wahrgenommen zu
haben. Das ist genau die Spielart, die
der anspruchsvolle, musikalisch ambi-
tionierte High-Ender hören möchte;
somit ist dieser Player sowohl preislich
als auch klanglich eindeutig und kon-
sequent positioniert.
Die klanglichen Fähigkeiten des D/A-
Wandlers habe ich mir anschließend
ebenso ausgiebig angehört. Dazu habe
ich einen Streaming-Client per koaxi-
alem Digitalkabel angeschlossen und
die gleichen Alben gespielt wie zuvor,
allerdings
dieses Mal von Festplat-
te und über das Netzwerk. Die CD
habe ich spaßeshalber im Laufwerk
gelassen, konnte so bequem per Quel-
lenwahl zwischen internem Laufwerk
und externer Befeuerung umschalten.
Und obwohl ich eigentlich ein Fan von
Musikstreaming bin: Das Laufwerk er-
ledigt seinen Job so gut, dass es reine
Geschmackssache ist, was man nun fa-
vorisiert. Per Netzwerk wirkt die Musik
etwas härter, unbestechlicher, die reine
CD bietet etwas mehr Wärme und
Musikalität. Ich habe echt eine Weile
gegrübelt, obwohl ich völlig voreinge-
Viel zu tun - neben allen erdenklichen digitalen Eingängen bietet der
Audio Aero noch Niederpegelbuchsen für analoge Quellen
nommen an die Sache herangegangen
war und im Geiste der CD zunächst
keine Chance gab. Fakt ist, der Wand-
ler ist exzellent. So exzellent, dass es
für mich eine wunderbare Vorstellung
ist, den Capitole Reference gleich als
Schaltzentrale für alle digitalen Ab-
spielgeräte zu benutzen. So relativiert
sich auch das Finanzielle: Absolut be-
trachtet ist der aufgerufene Preis sehr
angemessen - das Thema CD-Player
ist mit dem Capitole Reference jeden-
falls abgeschlossen - bis in alle Zeit.
Christian Rechenbach
Audio Aero
Capitole Reference
Preis:
um 7.900 Euro
Vertrieb:
Bold High End Vertrieb,
Bad Kreuznach
Telefon:
0671 79656579
Internet:
www.bold-highend.de
Eingänge:
2 x analog Cinch
1 x AES/EBU
1 x optisch digital
1 x koxial digital
Ausgänge:
1 x analog Cinch
1 x analog symmetrisch
•THD+N:
0,16 %
Kanaltrennung :
92 dB
Rauschabstand:
106 dB
(A-gewichtet)
einsnull
<checksum>
„Konsequent: Sowohl preislich als auch
klanglich
positioniert sich
der Audio
Aero Capitole Reference ganz oben auf
der Liste potenzieller Kandidaten ambi-
tionierter High-Ender"
</checksum>
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